Stammeskompass

Oder sollten wir besser Horstkompass schreiben?
Jedenfalls hat sich im Jahr 2022 der Horstrat wieder einmal zusammengefunden um über die Zukunft des Horstes und der beiden Stämme, Goldene Horde und Seeadler zu sprechen. Unter der wunderbaren Moderation von Sonja und Christin haben wir einen Tag lang wirklich produktiv und zielorientiert über die wichtigen Themen der nächsten Jahre gesprochen. Mag sein, dass Dinge wie Personalplanung, Gruppenstrukturen und Zielsetzungen erstmal sehr trocken klingen. Die Ergebnisse und Überlegungen, die dabei herausgekommen sind, haben uns aber alle überzeugt. Deshalb können wir als Horstrat und Runde auf ein gutes Konzept zur Mitgliedergewinnung und eine wunderbare Zielsetzung für Rundenaktionen und Gemeinschaft blicken. Außerdem wissen wir, wo wir stehen und wo wir hinwollen. Und mit solchen Aussichten und Plänen im Gepäck, können wir zuversichtlich in die nächsten Jahre starten.
Gut Pfad,
Euer Horst

Horstlager 2022

Was tudelt und wuselt denn da? Natürlich ein Tudelwusel! Alle Fabelwesen, ob Tudelwusel, Schmetterhase, Werbär oder Kamehamehelium, sie alle kamen zur großen Versammlung nach Schweinbach. Sogar die schönen und seltenen Apfeleulen waren da und haben uns mit Nahrung und Leckereien versorgt. Eine wichtige Entscheidung stand an: Wer darf die magischen Fantasiesteine beschützen? Da gerieten die verschiedenen Arten in einen großen Streit. Der Streit wurde so schlimm, dass die friedliebenden Fantasiesteine, durch die ganze negative Energie verschreckt, sich plötzlich in Luft auflösten. Nun mussten alle zusammenhelfen, um die Steine wiederzubekommen. Dazu mussten die Fabelwesen sich gegenseitig besser kennenlernen. Der Schmetterhase zeigte den anderen Wesen die Vielfältigkeit seiner Sinne. Der Werbär baute mit ihnen Unterschlüpfe. Die Apfeleulen forderten Geschick beim Apfelfischen und die Tudelwusel ließen alle bei Reise nach Jerusalem umherwuseln. Das Kamehamelium ließ die Fabelwesen an der Macht des Heliums teilhaben. So vereint bewiesen die verschiedenen Arten beim Planspiel, dass sie zusammenarbeiten können und es gelang ihnen, die Steine wiederzuerlangen. Schließlich konnten endlich alle wieder glücklich und vereint zusammen in der Singerunde sitzen und der Streit war vergessen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Bundeslager

Eigentlich geschieht auf einem Bundeslager doch viel zu viel, um alles in einen so kleinen Text zu stecken, aber trotzdem werde ich für euch einige Eindrücke sammeln.

Das Bundeslager fand auf dem Zeltplatz der Jugendsiedlung Hochland in Königsdorf bei Bad Tölz statt. Als unser Bus nach 5 Stunden Fahrt endlich beim Zeltplatz ankam, entstand bei den meisten wohl ein Gänsehautmoment, wie er nur durch den ersten Anblick auf eine Stadt, ja fast ein Meer aus Schwarzzelten ausgelöst werden kann, gemischt mit sehr viel Vorfreude auf die kommenden neun Tage.
In Erinnerung wird uns da sehr viel bleiben. Zuerst war da die Euphorie des Ankommens, obwohl es schon dunkel wurde und geregnet hat und plötzlich stand man mitten im Aufbauchaos bekannten und vielleicht lange vermissten Gesichtern gegenüber. Da war das erste Abendessen mit unserer Stammesgruppe mit Stamm Steinadler und EPSG Baunach, im Dunkeln alle zusammen untergestellt in der Küchenjurte und dann sonnig der erste Morgen, an dem sich unser gemeinsamer Lageralltag eingestellt hat. Dann war da die Eröffnung an der großen Bühne, 5000 Leute, 5000 Halstücher, 5000 potenzielle neue Freund:innen und Gäste der ganzen Welt.
Beim Lagerplatz erkunden ist so mancher geschminkt und mit bunten Fingernägeln zurückgekehrt oder hatte Gebärdensprache Kenntnisse aus einem Workshop mitgenommen. Es gab mehr zu lernen und zu tun als man es je hätte schaffen können, Siebdruck und Wasserschlachten, Bastel-AGs und Gewinnspiele, politische und bildende Vorträge und Konzerte. Außerdem war da jeden Morgen das Warten auf die neue Ausgabe der lustigen Bula-Zeitung und wir haben sogar den Geburtstag eine unserer Wölflinge im Familienlager gefeiert.
Die Sippen haben den Lagerplatz außerdem in einen Wald aus tollen bunten Schildern verwandelt und Lagerbauten gebaut und sämtliche AGs besucht und wahrscheinlich am meisten den Kiosk gestürmt. Die waren auf Hajk und manche in unserer Stammesgruppe sogar zum ersten Mal und sie haben mutig eine friedliche, wenn auch sehr emotionale Sitzblockade gestartet, um ihre Meinung zu vertreten.
Wer hätte gedacht, dass wir auch mal einen Quarantänetag auf einem Lager erleben dürfen? Ist nicht das schönste, aber wichtig und es war dafür ein Im-Schatten-entspannen-und-Nichts-tun-Tag der wiederum von einem Stammestag am See und einer Halstuchverleihung mit Wanderung zur Isar abgelöst wurde.
Wenn es dunkel wurde waren da die Cafés und wir waren manchmal da bis es wieder hell wurde. Es fasziniert immer wieder wie aus Jurtenplanen solche Orte geschaffen werden können, ob ein Lesecafé, ein spaciger Club oder ein Biergarten, die Atmosphäre war magisch und das Programm und die Menschen haben einen durch die Nacht und vielleicht mal um den Schlaf gebracht:) Und es gab da immer gutes Essen. Außerdem hatten wir unsere eigenen Singeabende und haben uns über alle Gäste dabei gefreut.
Bula bedeutet die einmalige Kombination aus der vertrauten und geliebten Pfadfinderwelt und viel Neuem für alle, die dabei sind. Manche haben zum ersten Mal so viel Pfadfinder gleichzeitig gesehen, erlebt wer wir eigentlich sind und was wir alles für Möglichkeiten haben. Jeder hat neue Leute getroffen und einige haben feste Freundschaften geschlossen. Ich persönlich hab die ganze Pfadfinderei auf einmal und gebündelt erlebt, eine wichtige Mischung aus Verantwortung,
Konfliktlösung und Jugendarbeit und Lernen aber gleichzeitig Spaß, Freundschaft und nicht zuletzt auch jugendlicher Unsinn.
Ich bin dabei dankbar für alle, die organisiert haben und Kraft und Nerven investiert haben,
dankbar für unsere Kochgruppen und den unvergleichliche Ausgelassenheit unseres Pfadi-
Nachwuchses und ja, für beinahe Alles sonst auch.

Es gäbe sicher noch viel mehr zu erzählen, aber dafür fragst du lieber jemanden der dabei war;)
Adieu und Gut Pfad!