Bundeslager

Eigentlich geschieht auf einem Bundeslager doch viel zu viel, um alles in einen so kleinen Text zu stecken, aber trotzdem werde ich für euch einige Eindrücke sammeln.

Das Bundeslager fand auf dem Zeltplatz der Jugendsiedlung Hochland in Königsdorf bei Bad Tölz statt. Als unser Bus nach 5 Stunden Fahrt endlich beim Zeltplatz ankam, entstand bei den meisten wohl ein Gänsehautmoment, wie er nur durch den ersten Anblick auf eine Stadt, ja fast ein Meer aus Schwarzzelten ausgelöst werden kann, gemischt mit sehr viel Vorfreude auf die kommenden neun Tage.
In Erinnerung wird uns da sehr viel bleiben. Zuerst war da die Euphorie des Ankommens, obwohl es schon dunkel wurde und geregnet hat und plötzlich stand man mitten im Aufbauchaos bekannten und vielleicht lange vermissten Gesichtern gegenüber. Da war das erste Abendessen mit unserer Stammesgruppe mit Stamm Steinadler und EPSG Baunach, im Dunkeln alle zusammen untergestellt in der Küchenjurte und dann sonnig der erste Morgen, an dem sich unser gemeinsamer Lageralltag eingestellt hat. Dann war da die Eröffnung an der großen Bühne, 5000 Leute, 5000 Halstücher, 5000 potenzielle neue Freund:innen und Gäste der ganzen Welt.
Beim Lagerplatz erkunden ist so mancher geschminkt und mit bunten Fingernägeln zurückgekehrt oder hatte Gebärdensprache Kenntnisse aus einem Workshop mitgenommen. Es gab mehr zu lernen und zu tun als man es je hätte schaffen können, Siebdruck und Wasserschlachten, Bastel-AGs und Gewinnspiele, politische und bildende Vorträge und Konzerte. Außerdem war da jeden Morgen das Warten auf die neue Ausgabe der lustigen Bula-Zeitung und wir haben sogar den Geburtstag eine unserer Wölflinge im Familienlager gefeiert.
Die Sippen haben den Lagerplatz außerdem in einen Wald aus tollen bunten Schildern verwandelt und Lagerbauten gebaut und sämtliche AGs besucht und wahrscheinlich am meisten den Kiosk gestürmt. Die waren auf Hajk und manche in unserer Stammesgruppe sogar zum ersten Mal und sie haben mutig eine friedliche, wenn auch sehr emotionale Sitzblockade gestartet, um ihre Meinung zu vertreten.
Wer hätte gedacht, dass wir auch mal einen Quarantänetag auf einem Lager erleben dürfen? Ist nicht das schönste, aber wichtig und es war dafür ein Im-Schatten-entspannen-und-Nichts-tun-Tag der wiederum von einem Stammestag am See und einer Halstuchverleihung mit Wanderung zur Isar abgelöst wurde.
Wenn es dunkel wurde waren da die Cafés und wir waren manchmal da bis es wieder hell wurde. Es fasziniert immer wieder wie aus Jurtenplanen solche Orte geschaffen werden können, ob ein Lesecafé, ein spaciger Club oder ein Biergarten, die Atmosphäre war magisch und das Programm und die Menschen haben einen durch die Nacht und vielleicht mal um den Schlaf gebracht:) Und es gab da immer gutes Essen. Außerdem hatten wir unsere eigenen Singeabende und haben uns über alle Gäste dabei gefreut.
Bula bedeutet die einmalige Kombination aus der vertrauten und geliebten Pfadfinderwelt und viel Neuem für alle, die dabei sind. Manche haben zum ersten Mal so viel Pfadfinder gleichzeitig gesehen, erlebt wer wir eigentlich sind und was wir alles für Möglichkeiten haben. Jeder hat neue Leute getroffen und einige haben feste Freundschaften geschlossen. Ich persönlich hab die ganze Pfadfinderei auf einmal und gebündelt erlebt, eine wichtige Mischung aus Verantwortung,
Konfliktlösung und Jugendarbeit und Lernen aber gleichzeitig Spaß, Freundschaft und nicht zuletzt auch jugendlicher Unsinn.
Ich bin dabei dankbar für alle, die organisiert haben und Kraft und Nerven investiert haben,
dankbar für unsere Kochgruppen und den unvergleichliche Ausgelassenheit unseres Pfadi-
Nachwuchses und ja, für beinahe Alles sonst auch.

Es gäbe sicher noch viel mehr zu erzählen, aber dafür fragst du lieber jemanden der dabei war;)
Adieu und Gut Pfad!

Gildenlager

Am Gildenlager nahmen der Bamberger Horst Seeadler und EPSG Stamm Baunach teil.
Der Zweck des Gildenlagers war die jüngeren Pfadfinder für das BULA (Bundeslager) vorzubereiten an dem zwei Wochen später beide Stämme teilnahmen.
Am ersten Tag des Lagers haben die Jungpfadfinder beider Stämme den Tag mit Kothen aufbauen spielen und sich kennenlernen verbracht. Lustigen Spiele, kleine Aktivitäten und Aufgaben, die ihnen von den Größeren zugewiesen wurden, sollten dabei natürlich nicht
fehlen.
Dann am zweiten Tag ging es schon mit der BuLa-Vorbereitung los. Es gab ein paar Stationen, die nacheinander absolviert werden konnten wie zum Beispiel: Beile/Messer schleifen, das Aufbauen einer Kothe, nützliche Knoten, die beim Aufbau sehr wichtig sind und auch sonst oft gebraucht werden und andere spannende Tipps und Tricks, die einem das Leben auf dem Lager ungemein vereinfachen.
Abends fand dann eine entspannte Singe Runde mit Nachtwanderung statt in der man singen, entspannen und zusammen Geschichten erzählen konnte.
Den Tag darauf gings dann auch schon wieder los nach Hause nachdem alles abgebaut, aufgeräumt und sauber gemacht wurde.

Bamberger Singewettstreit

Nach ganzen 2 Jahren Wartezeit stehen am Freitag den 08.06. unsere Jurten endlich am Fuße des Schloss Gleisenau, um wieder allerhand Pfadifreund:innen und Musikant:innen und Familien zum jährlichen Bamberger Singewettstreit willkommen zu heißen, und das zum 35.Mal!
Unser ganzer Stamm hat zusammen mit einigen tollen Helfern in den letzten Tagen zusammen geholfen und auch trotz starkem Regen den Aufbau gestemmt und trifft sich nun jetzt schon am Abend vor dem Event am Ort des Geschehens. Hier finden sich auch Heute schon die ersten Teilnehmer:innen ein, um sich gemeinsam mit uns auf den kommenden Tag einzustimmen und fleißig für ihren Auftritt zu proben, während nebenbei die letzten Vorbereitungen getroffen werden.
Am nächsten Vormittag hört man dann von allen Seiten des Schlossparks leise die finalen
Gesangsproben und im Küchenzelt geht es jetzt erst richtig los, denn was wäre der Singwettstreit ohne sein legendäres Sandwich-Essen und das Mitternachtsbuffet? Auch hier helfen alle zusammen während die Gäste eintrudeln , sodass der Abend pünktlich um 17Uhr feierlich mit dem Anfangskreis eröffnet wird und einige Zeit später füllt sich der Hand vor der Bühne mit Zuhörern, die ein leckeres Sandwich im Bauch haben und sehr gespannt sind.
Wir lauschen zuerst den Auftritten unserer Jüngsten, die bekannt sind für ihre lustigen Performances mit Schildern und passenden Bewegungen. Aber auch die Sippen stehen ihnen mit Showeinlagen und Kreativität in nichts nach und zeigen uns bunte Interpretationen von uns sehr vertrauten, aber auch ganz neuen Liedern. Gekrönt wird das Programm mit den Auftritten der Singekreise, das bis zuletzt spannend bleibt, denn das Gesungene ist mal sehnsuchtsvoll, mal politisch, lustig, mehrsprachig und mal herrlich selbstironisch und selbst gedichtet oder durch Requisiten hervorgehoben.
Als der eigentliche Wettstreit mit einer Pause für die Jury zu Ende geht, steht die Bühne offen und während einige tolle spontane Einlagen präsentiert werden wird sich im Publikum schon leise gestritten wer von den vielen Sänger:innen letztendlich die Besten gewesen sein sollen. Wir gratulieren nochmal herzlich allen, die am Ende bei der Siegerehrung als Gewinner auf der Bühne stehen!
Ja, schön war das, aber in Wirklichkeit war das nicht das Ende des Singewettstreits, denn während auf der Bühne noch die letzten Töne klangen wurde in den Jurten ein riesiges Buffet aus allem, was wir selbst und unsere Gäste mitgebracht haben aufgebaut, ein Feuer geschürt und es duftete bereits überall nach Tschai. Und dann gab es keine Zuhörer mehr sondern nur noch so viel Sänger:innen und Musikant:innen dass es auch nicht mehr wirklich Platz in der Megajurte gab. Aber nenn mir bitte ein schöneres Pfadigefühl als als eine überfüllte, vom Kerzenschein erleuchtete Jurte die aus vollem Hals dein Lieblings-Pfadilied schmettert. Außerdem gab es gleichzeitig Mousse au chocolat und Tiramisu und Aufstriche, Kuchen, Pfannkuchen und ganz viel mehr. Das Singen hat die Nacht überdauert und als ich als eine der letzten ins Bett bin war jede Taschenlampe überflüssig, denn die
Sonne ging bereits auf:)
Vielen, Vielen Dank an alle die da waren, geholfen haben, aufgetreten sind und mitgefeiert haben und vergesst nicht eure Anmeldungen für nächstes Jahr!!! Gut Pfad und Gut Jagd und bis dann!!!